Fastentuch 2021

Fastentücher sind seit dem Mittelalter in Verwendung. In der Fastenzeit vorne in der Kirche aufgebaut, verstellten sie früher den Blick auf den Altar. Das Theatralische der Liturgie verdeckt, soll ein Fasten des Sehsinns erwirkt werden.

Das Fastentuch 2021 von Klaus Giesriegl verstellt den Blick auf einen anderen Sinn, nämlich den Geschmackssinn und konzentriert sich auf das Fasten in Sachen Kulinarik.
Der Beutel des täglichen Tees wird über Nacht getrocknet und dann ausgeweidet. Der Stoff, der die Teeblätter eingefasst hat wird zerlegt, auf ein Blatt Papier aufgezogen und das Motiv mit weisser Farbe freigestellt.

Durch die jeweils gleichbleibenden Elemente ergibt sich der ornamentale Charakter dieser Installation, durch die Freistellung der einzelnen Motive der Zeichencharakter.