Waldrappen
Waldrappen ist eine Serie von Tuschezeichnungen, die ein Tier zeigt, welches in Tirol aber auch im nördlichen Afrika und der Türkei beheimatet war. Und welches um ein Haar ausgestorben wäre: der Waldrapp. Vor hunderten von Jahren als Delikatesse gegolten, wurde er fast ausgerottet. Unermüdliche Ansiedelungsverfahren – auch vom Innsbrucker Alpenzoo – ließen den Waldrapp wieder in seiner ehemalig freien Wildbahn wurzeln.
Die Grafikserie Waldrappen zeigt das Tier in seinen verschiedenen Erscheinungsformen, realiter wie idealiter, manchmal auch augenzwinkernd humoristisch ebenso wie phantastisch.
Das Wort Waldrappen ist eine Wortschöpfung Klaus Giesriegls und wird hier als Verb verwendet. Den Wald rappen als Handlung, welche den Begriff der Wildheit nach dem Biophilosophen Andreas Weber aufgreift, in der die Natur ihre Gesetze lebt, Ordnungen schafft, die nicht die des Menschen sind.
Waldrappen lädt ein zum Perspektivenwechsel und rückt damit eine ökologische Lebenswelt in den Fokus.
Das Ornamentieren eines Teils (zB des Gefieders) mag eine Brücke schaffen zur uns oft nicht verständlichen Ordnung der Natur, manchmal auch spirituell, als Totem & Co.
Einer Naturordnung, deren Teil wir letztlich sind.

Detail, 2023

146 x 72 cm. Mai '23, 2023

146 x 72 cm, 2023